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26.09.2022 Stellenart Verband

"Loben zieht nach oben, Danken schützt vor Wanken"

Loben! - Vielleicht tun wir das zu wenig. Zu wenig im hektischen Alltagsgeschäft.

Mehr Anerkennung, mehr Lob das wäre sicherlich gut.

„Loben zieht nach oben und Danken schützt vor Wanken“, sagt ein altes Sprichwort.

Mindestens 70% Lob und maximal 30% Kritik heißt es in Familienrat-gebern. Oft aber handeln wir nach dem Motto, nicht kritisiert ist doch schon genug gelobt.

Heute aber will ich loben. Ich will Sie loben und ausdrücklich Dank sagen:

Denn es ist überhaupt nicht selbstverständlich, was Sie leisten und mit welch hohem Engagement Sie dieses tun:

Wenn ich eine Information, eine Auskunft brauche, dann weiß ich, auf jede und jeden von Ihnen kann ich mich verlassen. Ich weiß, dass Ihre Sachkenntnisse profund sind.

Und ich weiß natürlich auch, dass Sie alle miteinander gerade in den letzten zwei Jahren geradezu unglaubliches geleistet haben:

Die Überführung der einzelnen Verbände in einen Propsteiverband Braunschweiger Land.

Das Sich-Einlassen auf neue Arbeitsbedingungen und Strukturen.

Und dann war da ja auch noch Corona!

Lockdown!

Homeoffice!

Videokonferenzen, statt direkter Begegnung.

Auch das ist nicht allen leicht gefallen und doch haben Sie sich nicht unterkriegen lassen, haben sich all diesen Herausforderungen gestellt und sie gemeistert.

Lob und Dank – Ihnen allen! Verknüpft mit der Hoffnung, dass auch Sie trotz aller Anforderungen und Herausforderungen immer wieder etwas in Ihrem Leben finden, wofür Sie dankbar sind.

Denn die positiven Auswirkungen von Dankbarkeit auf die körperliche und psychische Gesundheit eines Menschen sind sogar tatsächlich wissenschaftlich nachweisbar.

Die amerikanische Psychologin Sonja Lyubomirsky stellt fest:

„Wer dankbar ist, kostet die schönen Momente des Lebens intensiver aus, fördert das eigene Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, geht mit Stress und Problemen besser und konstruktiver um, ist hilfs-bereiter und rücksichtsvoller, hat eine wichtige soziale Kompetenz. Dankbare Menschen sind weniger anfällig für Neid und Minder-wertigkeitsgefühle, sie können mit Ärger anders umgehen, werden über einem Unglück nicht bitter und haben so etwas wie eine Notration für die dunklen und weniger glücklichen Tage des Lebens. Wer dankbar ist lebt zufriedener und gesünder.“

Ich wünsche Ihnen also eine große Portion dieser Dankbarkeit in ihrem Leben!

Und vielleicht lohnt es sich, sogar ganz bewusst Dankbarkeit einzuüben; ... vielleicht mit einem kleinen Ritual, wie diesem, von dem folgende Geschichte erzählt:

„Zu einer weisen alten Frau, die zufrieden in ihrer kleinen Hütte lebte, kamen die Kinder des Dorfes. Eine ganze Weile standen sie etwas schüchtern am Gartenzaun. Die Frau, die sie natürlich wegen ihres aufgeregten Wisperns längst wahrgenommen hatte, wartete geduldig.

Dann traute sich ein kleines, keckes Mädchen mit Sommersprossen und kurzen, dunklen Zöpfen.

Sie öffnete vorsichtig das Gartentor, schritt zwischen Blumen- und Gemüsebeeten lang und stand schließlich vor der alten Frau, die anderen Kinder im Schlepptau.

Lächelnd sah die Frau in die Gesichter der Kinder. Sie wartete.

Wieder ist es die Kleine mit den Zöpfen, die sich traut; „Die Leute im Dorf sagen, Du bist reich. Warum lebst Du dann in einer kleinen Hütte und nicht in einem großen Schloss?“

„Sagen die Leute das?“ Die Frau sieht die Kleine nachdenklich an.

„Nun, sie meinen nicht, dass ich viel Geld habe. Ich habe viel Freude am Leben. Das macht die Dankbarkeit.“

Die Kinder schauen Sie fragend an.

„Wollt ihr mein Geheimnis wissen?“ Klar wollen sie das!

Die Frau greift in ihre rechte Schürzentasche und holt eine Handvoll Steinchen heraus. „Das ist das Geheimnis meines Glücks und mein Reichtum. Jeden Morgen, wenn ich aufstehe, stecke ich eine Handvoll Steinchen in meine rechte Schürzentasche. Und jedes Mal, wenn mir etwas gut gefällt und mein Herz berührt, nehme ich eines der Steinchen und lege es in meine linke Schürzentasche.

Wenn mir zum Beispiel meine Blumen hier im Garten so prächtig blühen,
wenn ein Vogel singt und die Kartoffeln wachsen,
wenn ein Mensch mich freundlich grüßt und die Sonne meine Haut wärmt.

Jedes Mal nehme ich ein Steinchen und lasse es von der rechten in die linke Tasche wandern.

Und wenn ich dann abends an meinem warmen Ofen sitze, nehme ich alle Steinchen dieses Tages aus meiner linken Schürzentasche und erinnere mich daran, was ich Gutes an diesem Tag erlebt habe, und sage dem Herrgott:  ‘Danke!’ Danke für die guten und schönen Augenblicke des Tages. Diese Dankbarkeit macht mich reich!“

Still, staunend schauen die Kinder die alte Frau an. Sie steht auf, nimmt einige Steinchen in ihre Hände und schenkt sie den Kindern.

Als diese strahlend von dannen ziehen, nimmt die alte Frau ein Steinchen aus ihrer rechten Schürzentasche und legt es in die linke.“

Und ich?

Auch meine linke Tasche ist prall gefüllt, wenn ich an all das denke, wofür ich dankbar sein darf.

Dankbar aus tiefstem Herzen für jeden Tag, der mir geschenkt ist.

Für den Regen, der den Durst der Pflanzen sättigt, für die Sonne, die wärmt und Leben schenkt.

Dankbar für die Gemeinschaft von Menschen, der ich angehöre, zu der ich meinen Teil beitrage und die mich trägt.

Dankbar für das, was wir gemeinsam bewegen.

Dankbar für eine jede und einen jeden von Ihnen!

Ja, meine rechte Tasche ist prall gefüllt.

Und dass das so ist, trotz aller Herausforderungen in diesem Leben, dafür danke ich Gott und bitte ihn, dass er uns allen immer wieder an die vielen Dinge, Augenblicke und Menschen erinnert, die unser Leben reich machen und dass er uns so, in unserem Leben nicht nur die Taschen, sondern auch unsere Herzen mit Dankbarkeit füllt.

So sei es. Amen.

Beitrag von red